Rechnersetup im Medienraum / in der Elok
Paul Hänsch
Workstation Ideenwerkstatt Berlin e.V.
Inhalt
- Anforderungen an Umgebungen mit mehreren Rechnern
- Thinclients
- Fatclients
- Internet
- Routing
- Freifunk
Anforderungen an Umgebungen mit mehreren Rechnern
Benutzer möchten an
jedem beliebigen Rechner...
- ... ihren Benutzernamen und ihr Passwort zur Anmeldung nutzen können
- ... die gleiche Software vorfinden
- ... ihre Arbeitsumgebung wiederfinden, wie sie zurückgelassen wurde
- ... auf ihre gespeicherten Daten zugreifen können
Thinclients
- Ein Terminalserver + viele Terminalclients
- Jeder Client zeigt eine Arbeitsumgebung an, die auf dem Server läuft
- Benutzer sitzen vor den Terminalclients
- → Alle Benutzer Arbeiten dadurch am Terminalserver
- Anmeldedaten liegen auf nur einem Rechner (dem Server)
- Benutzerkonfiguration liegt auf nur einem Rechner (dem Server)
- Gespeicherte Daten liegen auf nur einem Rechner (dem Server)
Thinclients - Grafik
- Verbreitetes Unix-Grafikssytem: X11
- X11 kann übers Netzwerk genutzt werden ("Netzwerktransparent")
- X11-Server zeigt Grafik auf dem Bildschirm an
- Läuft auf dem Terminalclient
- verwaltet außerdem Eingabegeräte
- X11-Client ist das Programm, das Grafik auf dem X11-Server anzeigen lässt
- Läuft auf dem Terminalserver
Thinclients - Grafik
Nachteile:
- Grafikübertragung auf der Netzwerkleitung ist langsamer als Rechnerintern
- Problematisch z.B. bei Videofilmen
- Daten aus Eingabegeräten, werden direkt übers Netzwerk übertragen
- z.B. auch Tastenanschläge bei der Passworteingabe
- Verschlüsselung auf Kosten der Geschwindigkeit möglich
Thinclients - Sound
- Pulseaudio ist ein Netzwerktransparentes Soundsystem
- Pulseaudioserver läuft auf Terminalclient und umgekehrt
- "X11 für Audio"
- Nachteile:
- Nicht jede Applikation unterstützt Soundausgabe via Pulseaudio
Thinclients - Datenträger
Das Komplizierteste von allem
- Datenträger wird an den Thinlient angeschlossen ...
- ... ein Ereignis am Client wird ausgelöst ...
- ... → Datenträger wird am Thinclient eingebunden ...
- ... das Dateisystem wird ins Netzwerk exportiert ....
- ... Terminalclient löst ein Ereignis am Server aus ...
- ... Server bindet Netzwerkfreigabe vom Client ein ...
- ... ein Icon erscheint auf dem Benutzerdesktop
Thinclients - Datenträger
Probleme:
- Verarbeitung von hardwarebezogenen Ereignissen nicht im ursprünglichen Unix-Design vorgesehen
- → war in den letzten Jahren eine Baustelle in Linux ("HAL" vs. "udev")
- Ausgerechnet die Ereignisverarbeitung geschieht zwei mal (auf Client und Server)
- An welchem der Thinclients wurde der Datenträger noch gleich angeschlossen?
- Welchem der eingeloggten Benutzer soll der neue Datenträger gehören?
- Formatieren / Partitionieren des Datenträgers erfordert Zugriff aufs Blockdevice (aber nur das Dateisystem ist exportiert)
- Aushängen des Datenträgers: Umount vom Server wird nicht an den Client eskaliert
Fatclients
- Benutzeranmeldung und Programme laufen lokal auf dem Rechner, vor dem der Benutzer sitzt
- Benutzernamen und Passwörter müssen auf allen Fatclients gleichermaßen verfügbar sein
- LDAP ermöglicht die zentrale Speicherung von Credentials auf einem Server
- Benutzerkonfiguration und Arbeitsdateien müssen auf allen Fatclients verfügbar sein
- NFS ermöglicht zentrale Datenspeicherung auf einem Server
- Nachteile:
- NFS verlässt sich auf ein abgesichertes Netzwerk
- Wie kann ich zentral Software verwalten wenn jeder Client eine eigene Installation hat?
Internet
- Computer, die Daten miteinander austauschen bilden ein Netzwerk
- Das internet ist ein weltumspannendes Computernetzwerk
- nicht zwingend das einzige
- Ein Computernetzwerk, das ans Internet angeschlossen wird, kann als Teil vom Internet betrachtet werden
- Netzwerke können durch Firewalling geschützt sein, um bestimmten Datenverkehr intern zu halten
- Eine Firewall ist ein Mechanismus in Hard- oder Software, der Datenverkehr reguliert
Freifunk
- Freifunk ist eine weltweite Initiative mit der Vision von der Demokratisierung der Kommunikationsmedien durch freie Netzwerke
- Betreibt WLAN-Netze, zu denen jeder beitragen und die jeder nutzen kann
- Teilnehmer können den Sendebereich des Netzes vergrößern indem sie Signale weiterleiten (Mesh-Routing)
- Einzelne Teilnehmer können das Netz über Privatanschlüsse ans Internet anbinden